Luise von Marillac

Patronin aller Sozial-Caritativ Tätigen

Luise von Marillac


Mit dem Leben und dem Werk des heiligen Vinzenz von Paul ist Luise von Marillac untrennbar verbunden. Mit ihm zusammen ist sie die Gründerin der größten geistlichen Gemeinschaft der katholischen Kirche, der „TÖCHTER DER CHRISTLICHEN LIEBE“ oder auch „BARMHERZIGE SCHWESTERN VOM HEILIGEN VINZENZ VON PAUL“ genannt. – Luise, als uneheliches Kind 1591 in der Nähe von Paris geboren, kannte ihre Mutter nicht. Der Vater – aus dem edlen Haus der Marillacs – sorgte für eine gute Erziehung der Tochter.

1613 wurde sie mit dem Geheimsekretär der Königin Maria von Medici getraut. Der Sohn Michael entwickelte sich langsam, der Gatte erkrankte schwer. In dieser von Sorge, Leid und Dunkelheit überschatteten Zeit wurde sie, wie sie selbst schreibt, „während der Hl. Messe in einem einzigen Augenblick erleuchtet“. Sie erkannte, dass ihre Lebenssendung der Dienst an den Armen sei. Nach nur 12 Ehejahren wurde Luise Witwe und fand in VINZENZ von PAUL einen großartigen und verständnisvollen Führer. Er entdeckte Luises Organisationstalent, ihre pädagogischen Fähigkeiten, ihr mütterliches Herz und vor allem ihre Liebe zu Gott. Bald war sie zu den von Vinzenz auf dem Land gegründeten CARITASVEREINEN unterwegs, half mit Rat und Tat, prüfte die Kassen der Vereine und organisierte Elementarunterricht für die Kinder. – 1633 wurden auf Initiative von Luise hin die BARMHERZIGEN SCHWESTERN gegründet, die zu allen Notleidenden ausgesandt wurden. Sie selbst übernahm die berufliche und geistliche Ausbildung der Schwestern. Bei ihrem Tode im Jahr 1660 hatte sie bereits an 250 Schwestern ihr Wissen und ihre Erfahrung weitergegeben. In Paris pflegten und versorgten die Schwestern 3000 Kranke teils in Wohnungen, teils in dem schlecht geführten Krankenhaus der Stadt. Sie schloss dem Krankenhaus eine Schwesterngemeinschaft an, die jährlich ungefähr 20.000 Kranke verpflegte. Im Krankenhaus von Angers wurde durch die Arbeit der Schwestern eine vollständige Erneuerung der Krankenpflege erreicht. Bald sollte diese Reform auch in allen übrigen Krankenhäusern Frankreichs Eingang finden.

Eine dunkle Seite des „Großen 17. Jahrhunderts“ in Frankreich war das Problem der Findelkinder, die in unvorstellbarem Elend dahinvegetierten. Luise mietete ein Haus und übernahm mit ihren besten Schwestern die Pflege aller in Paris ausgesetzten Kinder.

Auf die Bitte des heiligen Vinzenz hin bemühte sie sich, das Los der Zwangsarbeiter und Galeerensträflinge zu erleichtern. Die ständigen Kriege drängten Luise die Sorge für verwundete, invalide und kranke Soldaten auf.

Das erste Altenheim wurde von Vinzenz und Luise errichtet; es wurde das Muster für viele andere, die in Paris und den Provinzen entstanden. Im 17. Jahrhundert waren Geisteskranke von jeglicher ärztlicher Betreuung ausgeschlossen und größter Not preisgegeben. Eine kleine Gemeinschaft von 8 Schwestern, die Luise ausgebildet hatte, erneuerte bald vollkommen die psychiatrische Betreuung der Kranken.

Die Patronin aller sozial-caritativen Werke hat uns in zweifacher Weise das Geheimnis ihres Lebens anvertraut: die Hinwendung zu Gott und die Hinwendung zu leidenden Menschen. In ihrer persönlichen Gestaltung des Siegels der Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern hat sie es ausgesagt:

„Die Liebe Christi, des gekreuzigten, drängt uns.“

Luise von Marillac