Vinzenz von Paul

Vinzenz von Paul

Apostel der Nächstenliebe genannt, lebte im 17. Jahrhundert in Frankreich. Er wurde als Sohn eines Bauern im Südwesten des Landes geboren und blieb sein Leben lang tief geprägt durch seine ländliche Herkunft. Seine Beobachtungsgabe, sein Willen zu realistischem Handeln und sein Vorsatz, immer Gottes Willen zu suchen und anzunehmen, weisen ihn als Kind seiner Heimat aus. 19jährig wird Vinzenz zum Priester geweiht und mit 27 Jahren wird er Bürger von Paris, um von hier aus im Laufe von 53 Jahren seine großen Hilfswerke zu gründen und zu organisieren.

Niemals hat das Herz des Heiligen aufgehört beim Anruf des Leides mitzuleiden. Die Kraft zu wirksamer Hilfe holte sich Vinzenz aus seiner tiefen Gottverbundenheit. Er war überzeugt, dass der Glaube in der Liebe wurzelt und die Liebe zu Gott ihren Ausdruck in der Liebe zum Nächsten findet. Er erkannte die geistige Armut der Landbevölkerung und entdeckte seine eigentliche Aufgabe: „Den Armen die Frohe Botschaft zu künden“. Empfänglich für das unbeschreibliche materielle Elend der Notleidenden seiner Zeit, organisierte er einen Hilfsdienst, aus dem sich die Caritasvereine entwickelten, denen er selbst die Satzungen gab. Bedrückt durch die Unwissenheit des Klerus gründete er eine Priestergemeinschaft. 1632 bezog die kleine Gemeinschaft das Haus Saint-Lazare bei Paris. Dies war der Beginn der Kongregation der Missionspriester, der Lazaristen, sein eigenstes Werk.

Im Jahr 1633 vertraute Vinzenz von Paul einige Mädchen Luise von Marillac an. Die Töchter der christlichen Liebe oder Barmherzigen Schwestern sollten Notleidenden in ihren Wohnungen helfen. Das stand im Gegensatz zu der bisher geltenden Vorstellung, nach der Ordensfrauen nur hinter Klostermauern denkbar waren. Der in jeder Zeit aktuelle Auftrag des heiligen Vinzenz von Paul lautet:

„Liebe sei Tat.“

Vinzenz von Paul